Ziehen an der Leine - 4. Was du tun kannst

Nachdem wir im ersten Teil die faszinierende Nase unserer Hunde kennengelernt haben, haben wir im zweiten Teil gelernt, wie Jagdverhalten und die Rassemerkmale das Problem des Ziehens verstärken können. Im dritten Teil geht es um die emotionalen und sozialen Komponenten und heute, im letzten Teil beleuchten wir, was wir als Hundehalter tun können und welches Zubehör sich beim Ziehen an der Leine besonders gut eignet. 


Was kannst du tun gegen das Ziehen an der Leine?

Um das Problem zu lösen, ist es wichtig, die genaue Ursache bei deinem Hund zu identifizieren. Ein guter erster Schritt ist, mit einem  Hundetrainer zusammenzuarbeiten, der euch beide beobachten und einen auf euren Hund zugeschnittenen Trainingsplan erstellen kann.

In den meisten Fällen hilft ein konsequentes Training der Leinenführigkeit , bei dem du deinem Hund mit positiver Verstärkung (Leckerlis, Lob) beibringst, dass es sich lohnt, neben dir zu gehen. Mache die Spaziergänge spannender , indem du Spiele oder kleine Übungen einbaust, sodass dein Hund seine Aufmerksamkeit auf dich richtet.

Das richtige Equipment ist nur ein Hilfsmittel . Um das Problem des Ziehens langfristig zu lösen, ist konsequentes Training der Leinenführigkeit unerlässlich. Übungen wie plötzliches Stehenbleiben , Richtungswechsel oder positive Verstärkung mit Leckerlis und Lob sind hierbei entscheidend. 

Wenn ein Hund stark an der Leine zieht , ist das nicht nur für den Halter anstrengen d, sondern kann auch gesundheitliche Probleme beim Hund verursachen, insbesondere am Hals und den Gelenken . Die Wahl des richtigen Equipments kann helfen, das Problem zu verringern und das Training zu unterstützen.

 

Geschirre

sind in den meisten Fällen die bessere Wahl für ziehende Hunde. Sie verteilen den Druck gleichmäßig über den Brustkorb, die Schultern und den Rücken, wodurch der empfindliche Hals- und Kehlkopfbereich entlastet wird.

Ein  Y-Geschirr ist ein Art Hundegeschirr, das den Druck bei Zug auf der Leine optimal auf den Brustkorb verteilt. Durch seinen Y-förmigen Bruststeg schont er den empfindlichen Kehlkopf deines Hundes und bietet eine sichere Passform, die das Herausschlüpfen erschwert.

Vorteile 

Druckverteilung: leitet den Zug weg vom Hals, hin zum stärkeren Brustbereich. Bewegungsfreiheit: Die Schulterblätter sind nicht eingeschränkt, was eine natürliche Bewegung der Vorderbeine ermöglicht.

Sichere Passform: Durch die enge, anatomische Form ist das Geschirr ausbruchsicherer.

Einfaches Anlegen: Du musst deinen Hund nicht gebissen, seine Pfoten zu heben.

 

Ein H-Geschirr , auch Führgeschirr genannt, ist eine beliebte Wahl, weil es den Druck an der Leine effektiv verteilt und deinem Hund viel Bewegungsfreiheit lässt. Es hat eine H-förmige Konstruktion mit einem Rückensteg und zwei Schlaufen, die um den Hals und den Brustkorb deines Hundes gehen. Da es oft stufenlos verstellbar ist, eignet es sich gut für heranwachsende Hunde.

Vorteile

Druckverteilung:   Leitet den Zug weg vom empfindlichen Halsbereich und verteilt ihn auf den gesamten Brustkorb.

Bewegungsfreiheit:  schränkt die natürliche Bewegung deines Hundes kaum ein.

Anpassungsfähig: Es lässt sich individuell anpassen und kann so mit jungen Hunden mitwachsen.

Komfortabel: Viele H-Geschirre sind weich gepolstert, was für einen angenehmen Tragekomfort sorgt.

Allrounder: Das H-Geschirr ist vielseitig und gut für den täglichen Spaziergang geeignet.

Keine Norweger-/Sattelgeschirre. Auch die meisten Step-In Geschirre schränken die Hundeschulter ein. 

 

Halsbänder: Nur bedingt geeignet

Bei Hunden sollten Halsbänder eher vermieden werden, da der Druck auf den Kehlkopf und die Halswirbelsäule zu Schäden führen kann. Wenn ein Halsband verwendet wird, sind breite Halsbänder oft die bessere Wahl, da sie den Druck auf einer größeren Fläche verteilen.
Zugstopp-Halsbänder : Diese Halsbänder ziehen sich beim Zug leicht zusammen, um ein Herausschlüpfen zu verhindern. Sie sollten aber richtig angepasst sein und nur als Trainingshilfe in Kombination mit einem gut sitzenden Geschirr verwendet werden, nicht als Dauerlösung für das Ziehen. 

Leinen: Die richtige Leine macht den Unterschied

Auch die Leine selbst spielt eine Rolle:
Robuste, breite Leinen : Für starke Hunde sind Leinen aus robustem Material wie Leder oder Biothane oft besser geeignet, da sie den Druck, der auf die Hand des Halters ausgeübt wird, besser verteilen.
Verstellbare Führleinen : Sie ermöglichen es, die Länge der Leine je nach Situation anzupassen. So kann man den Hund in belebten Gegenden kurz halten und ihm auf freien Flächen mehr Spielraum geben.

 

Dies war hier der letzte Teil dieser Serie. 

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